Jetzt sitz ich hier. Jahrelang dachte ich, es wäre alles okay mit mir, doch jetzt merke ich, ich merke, wie mich alles langsam auffrisst. Das Lachen, die Tränen, alles war nur ein Reflex, ein Reflex und kein Gefühl, und diese Erkenntniss frisst mich jetzt auf, weil ich seit Jahren mal wieder wirklich was fühle, und das ist Hass, Hass gegen mich selber. Hass, der mich auffrisst, Hass, der mein ganzes Leben bestimmt, Hass. Jetzt sitz ich hier und denke drüber nach. Kippenschachtelweise rauche ich jetzt Tag für Tag. Einfach nur aus Angst, das durch diesen Hass mein Herz aufhört zu schlagen. Schon längst mit dem Tod abgefunden, selbst mit einem unnatürlichen. Zwischen Liebe und Hass liegt eben ein sehr schmaler Grad, und das muss man irgendwann lernen. Denn als ich anfing wirklich jemanden zu lieben, baute ich den Hass gegen mich selber auf, aus Angst ihn zu verlieren.
